• Der Jugend eine Chance bieten
Fritz Pöltl: „Eine adäquate Bezahlung der Berufspraktika in
den Pflegeberufen ist unumgänglich!“
Eine selten gewordene Einigkeit der großen Fraktionen in der AK-Wien hat sich bei der 175. Vollversammlung am 5. Mai 2021 ergeben. Gemeinsam haben nämlich die Kammerräte der beiden größten Wählergruppen, von FSG und FCG-ÖAAB, mit einem gemeinsamen Antrag einen Weg aufgezeigt, wie man aus der Convid-19-Krise Lehren ziehen kann und dabei auch noch neue Berufschancen für die Jugend kreiert kann.
Lehren aus der Pandemie
„Die Pandemie hat offengelegt, dass ein funktionierendes und qualitativ hochwertiges Gesundheitssystem in Krisenzeiten einen besonders hohen Wert für die Gesellschaft hat“, erklärt Fritz Pöltl, Vorsitzender der FCG-ÖAAB-Fraktion in der AK-Wien. „Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Gesundheitssystem würde allen etwas bringen“, meint man fast unisono beim FSG. Der Gesundheits- und Pflegebereich sollte besonders den jungen Menschen berufliche Chancen und eine gerechte Bezahlung bieten.
Stopp der Ausbeutung
Ein FCG-ÖAAB-Antrag hat sich dem speziellen Fall der Pflichtpraktika im Gesundheits- und Pflegebereich angenommen. „Obwohl alle wissen, dass in den nächsten Jahren 75.000 zusätzliche Pflegekräfte in Österreich benötigt werden, verbaut man jungen Bewerbern alle Chancen. Statt eine adäquate Bezahlung für ihr Praktikum zu bekommen, müssen die Praktikantinnen und Praktikanten neben der Bezahlung von Studienbeiträgen auch noch über 2000 Stunden unbezahlt arbeiten“ kritisiert Pöltl.
Einstieg einfacher machen
Die FSG-Fraktion schloss sich in einem gemeinsamen Antrag voll und ganz an die FCG-ÖAAB-Forderung an. In der AK-Vollversammlung wurde der Gesetzgeber nun aufgefordert, den Einstieg in den Pflegeberuf leichter zu machen und Berufspraktika künftig auch fair zu entlohnen. Seit 2016 ist die Ausbildung in diesem Bereich akademisiert und im dreijährigen FH-Studium ist über die Hälfte der Ausbildungszeit für Pflichtpraktika vorgesehen.
Adäquate Bezahlung
Fritz Pöltl: „Während Schülerinnen und Schüler in den traditionellen Krankenpflegeschulken zumindest verpflegt wurden, und ein kleines Taschengeld bezahlt bekommen, müssen Studierende während der Praktika unbezahlte Arbeit leisten und sogar noch für jedes Semester Studienbeiträge bezahlen. Eine adäquate Bezahlung der Praktika für die betroffenen jungen Menschen ist für uns unumgänglich!“