Frauenleben fairändern
Alt-arm-weiblich: Bewusstsein schärfen. Nicht nur am 8. März
Wien (OTS/FCG) – Altersarmut ist eine gesellschaftliche Realität für rund 15 Prozent der österreichischen Bevölkerung. Besonders Frauen sind davon betroffen – sie müssen mit rund 1.200 Euro im Monat (12 Mal!) auskommen. Ursache sind vor allem die unterschiedlichen Erwerbsbiografien von Männern und Frauen. Frauenleben weisen von der frühkindlichen Prägung bis zum Erwachsenen(erwerbs)leben zahlreiche „Bruchstellen“ auf, an denen sie Geld für die Pension verlieren.
Eine Tatsache, die mit hoher Priorität fairändert werden muss, ist die Frauenvorsitzende der Christlichen GewerkschafterInnen in der GPA-djp überzeugt. „Frauenleben müssen sich ändern, und das fair im Sinne eines freien, selbstbestimmten Lebens“, so Karin Zeisel. Essentiell sind umfassende und einfach zugängige Information für jungen Mädchen und Frauen, damit Ihnen vor beruflichen und privaten Entscheidungen die Auswirkungen auf ihre Zukunft bewusst sind.
Frauen tragen das volle Risiko. Abhängigkeit und Armutsgefährdung dürfen nicht länger hingenommen werden
Die Fraktion Christlicher GewerkschafterInnen begeht heuer ihren Gewerkschaftstag. Das Motto der Frauen ist „Frauenleben fairändern“. „Wir sind überzeugt, dass rechtzeitige Information, Sensibilisierung und Aufklärung positive Auswirkungen hat“, so Zeisel. „Wir haben in den vergangenen Jahren laufend zum Thema „Pensionssplitting“ informiert und sehen, dass die Inanspruchnahme steigt. Ein Schritt in die richtige Richtung, wobei der geforderte Pensionssplitting-Rechner noch immer nicht umgesetzt wurde“, so Zeisel.
Die FCG spricht sich nicht grundsätzlich gegen Teilzeit aus, da dies für bestimmte Lebensphasen eine passende Arbeitsform sein kann. Wichtig ist jedoch die Information, dass Teilzeitzeiten in jedem Fall negative Auswirkungen auf die Pensionshöhe haben. Die bessere finanzielle Absicherung von Frauen, die überwiegend unbezahlte Tätigkeiten, wie Betreuungs- und Pflegearbeiten leisten, ist nach wie vor ein weiterer Forderungspunkt. Dass es mehr Kinderbetreuungsplätze brauche, um die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben zu gewährleisten, tönt ohnehin aus allen Ecken. „Ideen und Maßnahmen gegen Altersarmut gibt es genug. Jetzt ist Zeit für Fairänderung“, so Zeisel abschließend.
(APA-OTS-Pressemitteilung vom 6. März 2020)